#bigDANCEtheory | Rena Brandenberger
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BALANCE

 

 

 

„Was für ein grosses Thema und doch lässt sich einiges in Kurzform dazusagen.“

 

 

 

In meiner langjährigen Tätigkeit als Tänzerin und Tanzpädagogin bin ich ständig mit dem lernen und lehren von Balance beschäftigt. Balance ist weit mehr als Relevé oder eine Pirouette. Balance beginnt mit jeder Bewegung und jedem Schritt. Deshalb ist es mir wichtig, dass meine Tanzschülerinnen und -schüler ihre Balance in ihrem Ursprung erforschen.

Balance heisst auf deutsch Gleichgewicht. Es geht also primär um die Gewichtsverteilung. Egal ob ich stehe, gehe oder tanze. Dieser Gewichtsverteilung wird oft zu wenig Aufmerksamkeit zu geteilt. Wir drehen, wir springen oft ohne uns mit der Basis aller Bewegung auseinanderzusetzen und uns der Gewichtsverlagerung, -verteilung und -abgabe bewusst zu werden. Klar ist, ich denke nicht bei jedem Schritt daran – warum? Weil mein Körper diesen Gleichgewichtsprozess verinnerlicht hat. Sobald der Körper einen Ablauf gespeichert hat (korrekt ausgeführt oder manchmal auch kompensierend und somit oft auch langfristig ungesund) ruft er ihn unterbewusst sofort ab. Man kann dem Körper also lehren, wie er Bewegungen auszuführen hat. Bei Pirouetten zum Beispiel sehe ich jedoch in der Praxis oft, dass der Körper „fragwürdige“ Muster zur Bewältigung von Drehungen gespeichert hat. Der Körper wird dazu forciert so schnell wie möglich Drehungen (ab besten gleich mehrere) zu lernen. Der Prozess der Balance und des Lernens im Körper wird oft vernachlässigt und die Muskeln einfach um so mehr angespannt. Doch gerade um technisch korrekte und fliessende (ich nenne es im Unterricht immer organische) Pirouetten drehen zu können, braucht es ein solid geschultes Körperbewusstsein für Gleichgewicht. Ein Gefühl für die Achse und die Stabilität des Körper, der einzelnen Gelenke. Es geht eben nicht darum durch reine Muskelkraft zu stabilisieren, sondern mit der Schwerkraft zu arbeiten. Gewicht in den Boden abzugeben, das Bein in der Achse zum Gesamtenkörper spüren und im Rumpf mithilfe der Bauch- und Rückmuskulatur das Zentrum zu stärken. So können die Muskeln im Oberkörper „entspannen“ und der Kopf ist frei um sich auf den Spot, die Raumausrichtung zu konzentrieren.

Balance ist nichts anders als Gewicht abgeben. Der Mensch ist sich primär die Fortbewegung über das Gewichtabgeben durch Beine, Füsse gewohnt. Wir Tänzer kennen die Fortbewegung durch die Gewichtabgabe von allen Körperteilen. Ich tanze durch (den Wechsel) die Gewichtabgabe ganz verschiedener Körperteilen wie Arme, Hände, Rücken, Kopf, Po und, und, und – dabei ist auch der Ort der Gewichtsabgabe variabel. Oft ist es der Boden, es kann aber auch eine Wand, ein Objekt, ein anderer Mensch etc. sein. Sei dir dessen bewusst und versuche deine Balance-Trainings immer auch als Lernprozess der Gewichtsabgabe in den Raum zu sehen. Und versuche deine Achse aber auch deine Dymnamik beim Tanzen nicht nur in der Muskelkraft sondern in der Gewichtsabgabe zu finden. So durchströmt der Tanz deinen ganzen Körper und du hast die Möglichkeit mit der Bewegung zu fliessen, hast mehr Raum im Körper und eine natürliche Atmung.

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