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TANZ AM GYMNASIUM

In meiner Tätigkeit als Tanzpädagogin an verschiedenen öffentlichen Schulen hat sich gezeigt, dass es wenige Konzepte gibt, die sich an Gymnasiastinnen und Gymnasiasten richten. Gerade diese Schülerinnen und Schüler sind es meiner Meinung nach aber, welche nebst Literatur und Bildender Kunst im Besonderen auch ein Grundwissen zu Tanz als Kunstform und grossem Teil der Kultur und Gesellschaft erhalten sollten. Immer wieder wird von verschiedenen Seiten gefordert, dass Tanz mehr an den Schulen einbezogen werden sollte.

Mein Angebot und insbesondere das Tanzprojekt I AM HUMAN wurde spezifisch für die Tanzvermittlung an Gymnasien konzipiert und soll zeitgenössischen Tanz erleb- und begreifbar machen. So werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur tanzen, sondern sie sollen auch eine Idee von Choreographie und Inszenierung bekommen. Und sie sollen erleben können, dass man sich über Bewegung ausdrücken und erforschen kann.

I AM HUMAN

Als Grundlage für das Tanzvermittlungsprojekt I AM HUMAN dient mir ein bestehendes Stück eines aktuellen Choreographen, nämlich William Forsythes YOU MADE ME A MONSTERDaraus entsteht I AM HUMAN – ein Tanzprojekt für Gymnasien, welches zeitgenössischen Tanz erleben lässt.

Das Tanzprojekt soll zeitgenössischen Tanz als Kunstform vermitteln und die vielen verschiedenen darin enthaltenen Aspekte aufzeigen – namentlich künstlerische Auseinandersetzung mit einem Thema, Tanz als Bewegungssprache, Entstehungsprozess einer Choreographie und Kunst der Inszenierung. Das zu adaptierende Stück wird den Schülerinnen und Schüler vorgestellt und im tanzgeschichtlichen Kontext vermittelt. Das Stück wird neu interpretiert und mittels verschiedener Methoden der Zugang zum zeitgenössischen Tanz in seiner Breite geschaffen.

YOU MADE ME A MONSTER

Forsythe arbeitet in seinem Stück YOU MADE ME A MONSTER mit aus Knochen gefertigten Mobilé-Skulpturen aus menschlichen Papierknochen. Aus den menschlichen Anatomiebögen entstehen also neue Körperskulpturen, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Jeder hat dieselbe Anzahl Knochen zur Verfügung. Die Jugendlichen sollen sich so damit auseinandersetzen, dass es eigentlich im Innern jedes Menschen anatomisch gesehen sehr ähnlich aussieht und oft dieselben Voraussetzungen vorhanden sind. Doch obwohl wir in unserem Inneren so ähnlich aussehen und auch mit ähnlichen Themen konfrontiert sind, glauben wir an die Individualität eines jeden einzelnen und nehmen unser Innenleben meist komplett unterschiedlich wahr.

WILLIAM FORSYTHE

William Forsythe (*1949 in New York City) ist ein US-amerikanischer Tänzer und Choreograf. Während seiner Zeit als Ballettdirektor des Frankfurter Balletts (1984–2004) etablierte er sich als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Choreografen. Er leitet seit 2015 die Forsythe Company mit Spielorten unter anderem in Frankfurt/Main und Dresden und am Opernhaus Zürich. 2009 wurde die Installationsperformance YOU MADE ME A MONSTER anlässlich der Biennale in Venedig uraufgeführt.

ZEITGENÖSSISCHER TANZ

Das  Angebot „Tanz am Gymnasium“ und insbesondere das Tanzprojekt I AM HUMAN wurde spezifisch für die Tanzvermittlung an Gymnasien konzipiert und soll zeitgenössischen Tanz erleb- und begreifbar machen. So werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur tanzen, sondern sie sollen auch eine Idee von Choreographie und Inszenierung bekommen. Und sie sollen erleben können, dass man sich über Bewegung ausdrücken und erforschen kann.

UMSETZUNG

Das Projekt greift ein aktuelles und gleichzeitig zeitloses Thema auf, welches in der Altersstufe der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sehr präsent ist, jedoch im Schulalltag kaum Raum und Zeit findet.

So steht im Zentrum des Projektes die thematische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, die Wahrnehmung des inneren Raums und die Herausforderung, dies nach aussen in Beziehung setzen zu können. In der sonst oft sehr theoretischen Schulstruktur ist es das Ziel, dass dies sehr künstlerisch und intuitiv passieren darf.

Forsythe arbeitet in seinem Stück mit aus Knochen gefertigten Mobilé-Skulpturen aus menschlichen Papierknochen. Aus den menschlichen Anatomiebögen entstehen also neue Körperskulpturen, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Jeder hat dieselbe Anzahl Knochen zur Verfügung. Die Jugendlichen sollen sich so damit auseinandersetzen, dass es eigentlich im Innern jedes Menschen anatomisch gesehen sehr ähnlich aussieht und oft dieselben Voraussetzungen vorhanden sind. Doch obwohl wir in unserem Inneren so ähnlich aussehen und auch mit ähnlichen Themen konfrontiert sind, glauben wir an die Individualität eines jeden einzelnen und nehmen unser Innenleben meist komplett unterschiedlich wahr.

Basierend auf den selber erschaffenen Skulpturen, die sich dem Körper ähnlich in sich stets bewegen, soll eine getanzte Auseinandersetzung zum Thema angeleitet werden. Dabei ist es mir wichtig, wie bei den Grundlagen bereits erwähnt, die Jugendliche zu Beginn langsam und spielerisch an den Tanz heranzuführen. In einem nächsten Schritt geht es mir dann darum, mit den Jugendlichen mit Hilfe von Wahrnehmungs- und Bewegungsaufgaben noch etwas tiefer in ihr Inneres einzutauchen und gleichzeitig einzelne Fragmente davon nach aussen zu bringen. Dies wird mithilfe einer angeleiteten Improvisation passieren. Bei Forsythes YOU MADE ME A MONSTER spielt auch das Wort eine grosse Rolle. So möchte ich in meinem Projekt mit Hilfe einer Interviewmethode Worte, Sätze, Geschichten der Schülerinnen und Schüler sammeln, welche sich dann in einem weiteren Schritt teils wieder in Bewegung umsetzen lassen.

METHODEN
CHOREOGRAPHIE & INSZENIERUNG

Mithilfe der verschiedenen Methoden soll die thematische und inhaltliche Auseinandersetzung ermöglicht werden. Ein kreativer, spielerischer Prozess soll den Schülerinnen und Schülern die Entstehung eines Projektes aufzeigen und gleichzeitig erlebbar machen.

Mir war dabei wichtig, Methoden zu finden, welche die verschiedenen Aspekte – Bewegung, Auseinandersetzung mit sich selbst, Inneres nach aussen visualisieren, Individuum/Kollektiv, Inszenierung etc – aufgreifen und miteinander verbinden.

TANZ, IMPROVISATION & SPIEL

Mit verschiedenen Methoden soll den Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt ein natürlicher Zugang zum Tanz ermöglicht werden. Sie sollen dabei ein Gefühl für ihren Körper bekommen, lernen, diesen in bewusste oder unbewusste Bewegung zu setzen und erleben, wie Tanz entsteht. Ein besonderes Augenmerk liegt im Projekt auf der Wahrnehmung der Bewegung im Inneren des Körpers. Die Teilnehmenden sollen lernen diese Bewegung sichtbar nach aussen zu transportieren.

Die Auseinandersetzung mit dem Körper, mit Bewegung und Tanz, wird unter anderem durch Improvisation und Spiel stattfinden. Zudem werde ich den Schülerinnen und Schülern auch einfache Bewegungssequenzen zeigen, die sie später in die Performance einbauen können.

#BIGDANCETHEORY

Vermittlung von Tanz bedeutet für mich auch, Wissen darüber weiterzugeben. Dadurch ist es meiner Meinung nach möglich, auf einer weiteren Ebene Zugang zum Tanz als Kunstform zu schaffen.

Was sie in den vergangen Tagen erfahren/erlebt haben, verknüpfe ich nun also mit der Tanzgeschichte des zeitgenössischen Tanzes. So entsteht eine Verknüpfung von Theorie und Praxis.

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Erziehungsdirektion des Kantons Bern, des Schulamt der Stadt Bern, der Dampfzentrale Bern sowie Kultur macht Schule Aargau und dem Operhaus Zürich angeboten.

Die Konzeption von I AM HUMAN ist im Rahmen der Abschlussarbeit des CAS Vermittlung der Universität Bern (Institut für Theaterwissenschaft) entstanden.

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